Steigert die Digitalisierung den Energieverbrauch?

Ein wichtiges Diskussionsthema der letzten Jahre: Lässt die Digitalisierung, die zur heutigen Zeit rasanten Schrittes vorangetrieben wird, den Energieverbrauch ansteigen? Besonders die Nutzung der Informationstechnologie, die vielen elektrischen Geräte in einem jeden Haushalt, das Führen von Datenzentren und vieles mehr verursachen derartige Sorgen. Gleichzeitig entwickelt sich zunehmend die smarte Technologie, die den Menschen beim Energiesparen in großem Maße helfen soll. Dank Smart Homes fließen somit kein Strom und keine Energie mehr, ohne tatsächlich gebraucht zu werden. Die zunehmende Vernetzung der Menschen trägt ungemein zur Energienutzung bei und stellt die Wirtschaft vor ökologische Herausforderungen. Wie sieht die Energiebilanz des Internets aus und welche Auswirkung hat die Verlagerung ins Netz?

Der Betrieb des Internets

Jeder Suchbegriff, jede versendete Email, jedes Video im Netz verbraucht eine gewisse Menge an Strom. Nicht viel, doch bei über drei Milliarden Google-Suchanfragen am Tag kommt da doch einiges zusammen. Täglich wächst der immense Datenberg, zudem werden die Inhalte zunehmend komplexer und deren Daten somit immer schwerer. Früher wurden lediglich Texte über das WWW gesendet, heute sind es interaktive Inhalte, komplexe Daten und Videos im Live-Stream, die besonders viel Energie benötigen. Vor allem die Rechenzentren fallen bei der Energiebilanz ins Gewicht, hat https://www.isi.fraunhofer.de/de/ bekanntgegeben, die sich als Institut mit dem Energiebedarf der deutschen IT-Wirtschaft beschäftigen. Neue Technologien sollen den Stromverbrauch der Datenhallen jedoch reduzieren, auch eine vorteilhafte Standortwahl in kühleren Gebieten soll dabei helfen, den Verbrauch gering zu halten. Mit der zunehmenden Internetnutzung ist es wichtig, die Energieeffizienz auszufeilen.  

 

Quelle: Unsplash

Mehr Geräte, mehr Energie?

Immer mehr Geräte sind in den deutschen und internationalen Haushalten vernetzt. Laut einer Studie auf https://www.borderstep.de soll es bis 2025 in Europa neben den gewöhnlichen IT-Geräten wie Computern und Unterhaltungselektronik 1,7 Milliarden vernetzte Haushaltsgeräte geben. Zum einen soll die verstärkte Nutzung der Geräte im Haushalt zu einem höheren Energieverbrauch beitragen, zum anderen wird auch durch das Kommunizieren mit den Geräten der Datenverkehr erhöht, der sich wiederum auf die Rechenzentren auswirkt. Smarte Lösungen sollen der Problematik bereits entgegenwirken und den Menschen beim Stromsparen helfen. Durch intelligente Stromstecker wird der Verbrauch im Standby-Modus reduziert und mit Smart Heating heizt die Heizung nur dann, wenn Bedarf besteht.

Der Wechsel zu Onlineunternehmen

Wissenschaftler und Ökologen sehen die Problematiken und fordern ein stärkeres Engagement der IT-Konzerne. Die Potenziale der Digitalisierung sollen ihnen zufolge besser ausgeschöpft werden, um den wachsenden Energieverzehr der Technik zu reduzieren. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Welt wechseln immer mehr Unternehmen aus der analogen Dimension in die digitale. So werden Einkaufszentren zu Online-Shops und bieten ihre Dienste im Netz an und Buchläden werden zu Online-Bibliotheken. Inwiefern dieser Umzug den Energieverbrauch erhöht oder verringert, ist schwer zu sagen, da sich die Art der Ressourcennutzung verschiebt. Während ein landbasiertes Geschäft Klimaanlage, Licht und Strom braucht, um die Geräte und Hallen zu betreiben, benötigt ein Online-Shop keine Räumlichkeiten, um die gleiche Vielfalt anzubieten. Gleichzeitig fließt andere Energie: Durch das Angebot fließen gewisse Datenmengen durch den Live-Stream. Bei der Online-Bibliothek sieht dies ähnlich aus. Zwar werden durch das verstärkte Lesen der Bücher auf eReadern wie etwa von https://amazon.de/ und Co. weniger Bücher aus Papier hergestellt, die Fabriken werden weniger ausgelastet und die Shops müssen nicht betrieben werden. Durch das Bereitstellen des digitalen Materials steigt jedoch der Leistungsaufwand im Rechenzentrum. Ob es sich um eine Nullbilanz handelt, lässt sich kaum bestimmen.

Seit Jahren schon beschäftigt man sich mit der Frage, inwieweit sich die Digitalisierung und das Internet auf die weltweite Energiebilanz auswirken. Fakt ist, dass aktuell der Stromverbrauch durch die steigenden Datenmengen zunimmt. Gleichzeitig entwickeln sich jedoch zunehmend neue Möglichkeiten der Energieeffizienz für Rechenzentren, Geräte und Haushalte. Es bleibt spannend, zu beobachten, wie sich dies in Zukunft weiterentwickeln wird und welche Lösungen entstehen werden.

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